Den Begriff „Slugging“ hört man in der Skincare Welt aktuell überall und da dieser Skincare Trend aus Südkorea stammt, haben wir uns das Ganze mal etwas genauer angesehen und verraten zum einen, was genau sich dahinter verbirgt und zum anderen, für wen Slugging überhaupt geeignet ist und welche Produkte man dafür benötigt.
Was bedeutet Slugging?
Slugging ist englisch und heißt auf deutsch so viel wie „eine Schleimspur hinterlassen“. Die Koreaner*Innen nehmen das tatsächlich wörtlich und versiegeln ihre Haut über Nacht mit einer Schicht Vaseline. Zugegeben: Als wir das zum ersten Mal gehört haben, haben wir uns auch gewundert und uns gefragt, was genau der Sinn dahinter ist, einfache Vaseline zu verwenden, wenn es doch unzählige tolle Cremes, Seren und Toner auf dem Markt gibt. Vaseline hat natürlich so oder so ihre Daseinsberechtigung, denn für die fettige Creme gibt es unzählige Verwendungsmöglichkeiten und vor allem bevor es so eine große Auswahl an guten Cremes gab, war der fettige Balm oft die einzige Möglichkeit, die Haut zu pflegen und vor dem Austrocknen zu schützen. Angeblich wusste das schon Marilyn Monroe, die die Creme als Pflege benutzt hat.
Mittlerweile schwören viele Koreaner*Innen darauf und haben Slugging wieder zum Trend gemacht, um morgens mit einer möglichst faltenfreien Haut aufzuwachen.
Was genau bringt Slugging und für welche Hauttypen ist es geeignet?
Der Gedanke dahinter, als letzten Schritt in der Pflegeroutine eine Schicht Vaseline zu verwenden, ist denkbar einfach: Vaseline spendet der Haut keine Feuchtigkeit, das sollten also die Schritte davor erledigen und man sollte feuchtigkeitsspendende Toner, Ampoulen und Seren verwenden. Vaseline ist ein gereinigtes Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit einer halbfesten Konsistenz, das aus Erdöl gewonnen wird und in Wasser praktisch nicht löslich ist. Es hat stark okklusive Eigenschaften und genau das ist der Grund, weshalb es sich hervorragend für Slugging eignet, denn es schließt die Feuchtigkeit aus den vorangehenden Schritten sicher in der Haut ein.
Slugging eignet sich also vor allem für trockene Hauttypen, die selbst nicht genug Sebum und somit schützendes und okklusives Öl produzieren. Auch für temporär trockene Winterhaut ist es grundsätzlich gut geeignet und der Wasserverlust wird dadurch so stark reduziert, das man am nächsten Morgen mit einem prallen und hydratisierten Teint aufwacht.
Die Vaseline wird beim Slugging übrigens nach der Nachtcreme aufgetragen und ersetzt sie somit nicht. Am nächsten Morgen wird die Vaseline, die noch auf der Haut und nicht im Kopfkissen ist, mit einem milden Cleanser abgewaschen.
Wer sollte die Finger vom Slugging lassen?
Nicht unbedingt geeignet ist Slugging für extrem ölige Hauttypen, die zu Unreinheiten und Akne neigen, da hier zum einen eh schon ein Zuviel an Öl vorliegt und Vaseline die Poren außerdem verstopfen und das Hautbild sogar verschlechtern kann. Das muss jedoch nicht zwingend passieren, man kann Slugging also durchaus ausprobieren.
Generell benötigt fettige Haut aber eigentlich keine Okklusiva, weshalb man hier lieber auf leichtere Gel Cremes setzen sollte und es fraglich ist, ob Slugging diesem Hauttyp überhaupt wirklich Benefits bringt.
Bei Mischhaut kann man die Vaseline nur auf die trockenen Stellen auftragen und die öligen Hautpartien aussparen.
Funktioniert Slugging nur mit Vaseline oder kann man dafür auch andere Produkte verwenden?
Grundsätzlich geht es beim Slugging eben darum, die Feuchtigkeit in der Haut einzuschließen. Dazu eignen sich im Prinzip alle okklusiven Produkte. Okklusiv wirken zum Beispiel auch Bienenwachs, Shea Butter, oder Avocadoöl. Somit eignen sich grundsätzlich auch diese Fette für Slugging, Vaseline ist aber tatsächlich die einfachste und auch günstigste Variante. Hier muss man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass Vaseline in ihrer Herstellung nicht besonders umweltfreundlich und das Hautgefühl außerdem recht schmierig ist.