Der Begriff „Entgiften“ taucht mittlerweile nicht nur im Zusammenhang mit Hautpflege auf, sondern betrifft einige Bereiche und man könnte den Eindruck gewinnen, wir alle sollten das dringend tun. Diverse Beauty Produkte, Nahrungsergänzungsmittel oder Saftkuren versprechen, dass man Gifte in der Haut langfristig los wird und der Teint wieder strahlt. Doch was bedeutet „entgiften“ überhaupt im Bezug auf Skincare und kann und sollte man die Haut wirklich entgiften?
„Gift“ für die Haut
Wer sich mit „Entgiftung“ beschäftigt, muss zunächst erst einmal wissen, was überhaupt „Gift“ für die Haut ist. Wir sprechen hier schließlich nicht von potenziell für den ganzen Organismus tödlichen Toxinen, sondern vielmehr von Stoffen, die sich über einen längeren Zeitraum anlagern und zum Beispiel Einfluss auf die Zellteilung in der Haut haben können, was langfristig zu einem fahlen Teint, oder auch Falten führen kann. Diese Stoffe nennt man „Schlacken“ und die Schulmedizin ist der Meinung, dass es diese Stoffe nicht wirklich gibt, bzw sie sich nicht langfristig in der Haut anlagern können, da die Haut sich zum einen ständig selbst erneuert und diverse Stoffwechselprozesse in unserem Körper zum anderen so oder so dafür sorgen, dass überflüssige und schädliche Stoffe abtransportiert und ausgeschieden werden. Dafür sind zum Beispiel die Leber, die Nieren und der Verdauungsapparat zuständig. Hier scheiden sich ein bisschen die Geister, ob es nun der Fall ist, dass sich diese überschüssigen Stoffe langfristig beispielsweise im Darm ablagern, oder eben nicht und man liest dazu ganz unterschiedliche Meinungen.
Im Bezug auf die Haut, worauf wir uns heute konzentrieren wollen, wird den „Schlacken“ jedoch gemeinhin die Schuld für so einige Hautprobleme gegeben, wie Unreinheiten, fehlender Glow, aber auch Cellulite und ein schlaffes Bindegewebe.
Welche Ursachen für Hautprobleme gibt es sonst noch?
Natürlich gibt es diverse äußere, wie auch innere Einflüsse, die sich auf die Hautgesundheit auswirken und natürlich gehört beispielsweise auch schlechte Ernährung dazu. Aber auch der Hormonstatus spielt eine wichtige Rolle und unterm Strich greifen hier diverse Faktoren wie Zahnräder ineinander und können so Hautprobleme bedingen oder verschlimmern.
Dass Weißmehl, zu viel Zucker, Alkohol oder Milchprodukte sich negativ auf die Haut auswirken, wissen wahrscheinlich die meisten und viele bekommen beim übermäßigen Verzehr solcher „ungesunden“ Nahrungsmittel direkt die Quittung in Form von Pickeln, Rötungen etc.
Was bringen Entgiftungskuren für die Haut?
Wer 3 Tage lang eine Saftkur macht, seine Ernährung aber nicht langfristig anpasst, der wird auch keine langfristig strahlende Haut bekommen. Solche Entgiftungskuren sind deshalb immer etwas fragwürdig und ersetzen nicht einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil und natürlich auch keine auf die Haut zugeschnittene Skincare Routine. Man kann die Hautgesundheit durch viele Faktoren beeinflussen, kurzfristige Entgiftungskuren gehören jedoch nicht dazu, zumindest nicht, wenn es um ein langfristig gutes und gesundes Ergebnis geht. Wie immer gilt jedoch: Erlaubt ist, was gut tut und wer das Gefühl hat, sich und seiner Haut mit solchen Kuren etwas Gutes zu tun, der darf das natürlich gerne tun. Nur Wunder sollte man eben nicht erwarten. Hier kann man mit einem dauerhaft gesunden und ausgewogenen Lebensstil und einer guten Skincare Routine weitaus mehr erreichen.