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Dating in Südkorea Part 2

Dass Dating in Südkorea ein bisschen anders läuft, als hier bei uns in Deutschland, haben wir euch im letzten Post bereits erzählt. Bei der Recherche dazu sind wir jedoch auf so viele spannende Details zu Dating, Beziehungen und Single sein in Südkorea gestoßen, dass wir euch das natürlich nicht vorenthalten wollen. Deshalb gibt es heute Teil 2 unserer kleinen „Dating in Südkorea“ Reihe. 

 

Zu mir oder zu dir?

Ja die Frage stellt sich irgendwann, egal ob bei uns in Europa, oder in Südkorea. Während das bei uns meist recht einfach ist, weil die meisten Menschen hierzulande ab ca 20 Jahren nicht mehr zuhause wohnen und somit maximal der/die Mitbewohner/in das Date treffen könnten, muss man da in Südkorea etwas kreativer werden. In Korea ist es nämlich üblich, bis zur Ehe bei den Eltern zu wohnen, was bedeutet, dass auch Paare, die schon länger zusammen sind, meistens nicht zusammen wohnen und dann natürlich ein Plätzchen brauchen, um sich näher zu kommen. Sich bei den Eltern zu treffen ist dort keine Option. In Südkorea gibt es dafür sogenannte „Love Motels“ und was auf den ersten Blick etwas schmuddelig klingen mag, ist dort völlig akzeptiert und normal. Es gibt für jeden Geldbeutel das richtige, von einfach ausgestatteten Zimmern, bis hin zu schicken Suiten und natürlich auch Themenräume. Und all das ganz ohne Schmuddel Charakter. 

 

Celebrate Love

Uns Deutschen genügt einmal im Jahr der Valentinstag und viele sind davon schon genervt und feiern diesen Tag überhaupt nicht. Ganz anders in Südkorea, denn hier wird theoretisch der 14. eines jeden Monats als Pärchentag gefeiert, immer mit anderem Motto. Ebenso natürlich Jahrestage bzw sogar alle 100 Tage einer Beziehung. Klingt anstrengend? Ist es wahrscheinlich auch, wenn man das komplett durchzieht, weshalb natürlich nicht jedes Pärchen alle Feiertage feiert. Man kann aber sagen, dass Beziehungen dort definitiv sehr viel mehr gefeiert werden, als bei uns. Im Gegenzug ist dort aber auch das Singlesein um einiges verpönter, als hier in Deutschland, weshalb die ganzen Pärchen Feiertage für Singles dort wahrscheinlich teilweise schwer zu ertragen sind. 

 

Wer zahlt beim Date?

In Südkorea ist es üblich, dass der Mann beim Essen gehen, fürs Kino, Karaoke (eine in Asien sehr weit verbreitete Freizeitaktivität, egal wie gut man singen kann) oder sonstige Aktivitäten bezahlt. Die Frau steuert dann oft eine Kleinigkeit, wie Snacks im Kino, oder Kaffee bei. Die koreanischen Männern sind, was das angeht, also meistens Gentlemen. Man muss allerdings auch sagen, dass die Gender Pay Gap in Südkorea sehr groß ist und nur wenige Frauen annähernd so viel verdienen, wie ihre männlichen Kollegen. Wir finden das so gesehen fair, dass die meisten Männer bezahlen, auch wenn das natürlich nichts an diesem strukturellen Problem ändert. Und Feminismus hin oder her, aber eingeladen werden fühlt sich manchmal einfach schön an. Die Geste, etwas zurückzugeben, wenn auch nicht von gleichem Wert, ist natürlich trotzdem wichtig. 

 

Widersprüchliche Anforderungen, vor allem an Frauen

Ein Problem, das vor allem Single Frauen über 30 hier in Deutschland auch kennen, das in Korea aber noch etwas heftiger ist, ist das der widersprüchlichen Anforderungen. Denn ja, man kann als Frau zu schön, zu schlau und zu erfolgreich sein. Während wir das Gefühl haben, dass westliche Männer sich meist daran gewöhnt haben, dass Frauen ihnen auf Augenhöhe begegnen und vielleicht sogar schlauer sind, als sie, stellt das in Südkorea oft noch ein Problem dar. Es ist sogar in, sich dort möglichst süß, naiv und kindlich zu geben. Der koreanische Begriff dafür heißt „Aegyo“ und KoreanerInnen versuchen gerne, weich und unschuldig rüberzukommen. Als Powerfrau mit gutem Job und Einkommen und dazu noch einer attraktiven Optik fällt man da schon mal aus dem Raster. 

Denn ja man soll schlau sein, aber eben nicht zu schlau. Schön bitte auch, aber nicht zu schön. Sexuell erfahren gilt irgendwie als unattraktiv und am Ende ist es eben dann doch attraktiv, wenn man ein kleines bisschen blöd ist, oder sich zumindest so darstellt. Wir finden, das klingt wahnsinnig anstrengend und am Ende auch nach toxic masculinity, denn die Männer bekommen eben genau das vorgelebt und beigebracht. Das Ergebnis ist, dass ca ein Drittel der koreanischen Frauen über 30 Single ist, vor allem die Frauen, die sehr gebildet sind und die Gender Pay Gap überwunden haben. Für sich selbst sorgen können und finanziell unabhängig sein ist als Frau nicht wirklich angesagt in Südkorea, was wir wahnsinnig schade finden.

-ab-

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